Paris, die ewige Stadt der Liebe. Hier leben sie dicht gedrängt, zwischen Sehnsüchten, Abenteuern, Dramen: Émilie schlägt sich nach ihrem Elite-Studium mit billigen Gelegenheitsjobs herum, hat schnellen Sex und träumt von einer Beziehung; Camille hat als junger Lehrer beruflich noch Illusionen, dafür keine in der Liebe, außer unkomplizierten Sex; Nora ist in die Stadt gekommen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und mit Anfang Dreißig ihr Jura-Studium wieder aufzunehmen und Louise bietet als Amber Sweet im Internet erotische Dienste gegen Bezahlung an. Drei Frauen, ein Mann. Ihre Lebenswege kreuzen sich im 13. Arrondissement in Paris. Der attraktive Camille zieht bei Émilie als Mitbewohner ein, wird ohne Umschweife ihr Liebhaber und zieht ebenso schnell wieder aus. Liebe ist angeblich nicht sein Stil – bis er die kühle Nora trifft. Noras Hoffnungen auf einen akademischen Neuanfang in Paris haben sich unterdessen zerschlagen: Nach einer wilden Disconacht wollen Kommilitonen in ihr den Pornostar Amber Sweet wiedererkennen. Noras Zukunftsträume wanken. Sie muss die süße Amber nun unbedingt persönlich kennenlernen.
Jacques Audiard zementiert mit seinem neuen Film WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT seinen Ruf als Meister des amoralischen Erzählens vom menschlichen Ringen um Liebe, Selbstbehauptung und Freiheit. Selten wurde im Kino mit solch anarchischer Schönheit gesucht, gerungen und geliebt. Mit seinem modernen Liebesreigen in Zeiten von Dating Apps und Sex im Internet erschafft Audiard einmal mehr unvergleichliche Filmkunst. Rohe Poesie des Lichts in Zeiten der Dunkelheit.
Als Sohn des bekannten Regisseurs und Drehbuchautors Michel Audiard (DER KÖRPER MEINES FEINDES) kam Jacques Audiard 1953 in Paris zur Welt. Trotz anfänglichen Zögerns, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, zog es ihn mehr und mehr ins Filmgeschäft: Erst als Schnittassistent, dann als Theaterregisseur und schließlich als Drehbuchautor. Gemeinsam mit seinem Vater verfasste er 1983 das Drehbuch zum Psycho-Thriller DAS AUGE, der fünf César-Nominierungen erhielt. Sein Erfolg als Drehbuchautor setzte sich während der 1980er Jahre fort, bis er Mitte der 1990er Jahre seine ersten Regiearbeiten realisierte: WENN MÄNNER FALLEN (1994) und DAS LEBEN: EINE LÜGE (1996).
Schicksalhafte Begegnungen, die den Verlauf des Lebens für immer verändern, und die daraus entstehenden Prozesse der körperlichen, seelischen und historischen Transformation stehen von Beginn an im Mittelpunkt von Audiards Schaffen. Seine Figuren sind die Protagonisten privater und politischer Umwälzungsprozesse, im Transit zwischen den Welten. Verlorene, flüchtende Menschen, Einzelgänger und Systemverlierer. Und wo die Welt im Wandel ist, muss auch Kommunikation neu gedacht werden – die Sprache der Freundschaft, des Begehrens und der Liebe muss im Kino Audiards stets neu dechiffriert werden.
Egal ob die schüchterne Sekretärin Carla (Emmanuelle Devos) und der impulsive Ex-Sträfling Paul (Vincent Cassel) in LIPPENBEKENNTNISSE (2001), die verletzte Wal-Trainerin Stéphanie (Marion Cottilard) und der Taugenichts Ali (Matthias Schoenaerts) in DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN (2012) oder der 19-jährige Kriminelle Malik (Tahar Rahim) und Mafiaboss César (Niels Arestrup) in EIN PROPHET (2009) – lange Blicke, subtile Gesten und sorgfältig gewählte Worte bestimmen diese Beziehungen gegenseitiger Abhängigkeit und die behutsame Annäherung, von der diese bestimmt sind. Die Liebe ist im Kino Audiards eine absolute Notwendigkeit. Der Mensch und sein Bedürfnis nach schützender Geborgenheit stehen immer an erster Stelle.
Auch die Figuren in WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT kämpfen mit diesem Bedürfnis, vor allem aber mit den neuen Regeln der Kommunikation, die ihre – und damit unsere – Zeit vorschreibt. Audiard erzählt von der Liebe im modernen Großstadtleben, das durch Chatrooms, Dating-Apps und Social Media rationalisiert und in Algorithmen übersetzt wurde. Der pessimistische Blick auf diese Gegenwart, den eine Auseinandersetzung mit digitaler Kommunikation leicht anbietet, bleibt jedoch aus. Audiard liegt in seinem neuen Meisterwerk vor allem daran, die Regeln und Möglichkeiten dieser neuen, sowohl sinnlichen als auch entfremdeten Sprache der Liebe nachzuspüren – und verstehen zu lernen.
Zwischen der Studentin Nora und dem Cam-Girl Amber Sweet, ein Kennenlernen, das sich nur zwischen den Oberflächen ihrer Laptop-Bildschirme vollzieht, entsteht eine der innigsten Beziehungen des Films. Die Menschen und ihre Masken, das wahre Ich und seine Darstellung, die Identität und ihre Herstellung werden in einen Reigen der Zufälle, der Begegnungen und des Begehrens miteinander verbunden und neu konstelliert. Das Internet ist längst ein neuer Paragraph im Diskurs der Liebe – Audiard schafft ein Generationenporträt, das mit großer Leichtigkeit von der Verlorenheit im Übergang und schlussendlich vom Ankommen im Hier und Jetzt erzählt.
Der Weg, den Jacques Audiard in seiner mittlerweile fast dreißigjährigen Regiekarriere zurückgelegt hat und der ihm die Goldene Palme, zehn Césars und unzählige Nominierungen eingebracht hat, ist geprägt von diesen Momenten des Ankommens. Kaum ein Regisseur hat die Feinheiten (zwischen)menschlicher Bedürfnisse und die sich wandelnden Wege, wie diese kommuniziert werden können, mit so viel Einfühlungsvermögen beobachtet wie er. Der Weg durch seine Filmografie führt durch viele schattenhafte Orte und Zeiten und bahnt sich nun seinen Weg zurück ins Licht. Oder auch: zu dem Ort, wo in Paris die Sonne aufgeht.
Filmografie (Auswahl)
2021 WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT
2018 THE SISTERS BROTHERS
2015 DÄMONEN UND WUNDER
2012 DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN
2009 EIN PROPHET
2005 DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS
2001 LIPPENBEKENNTNISSE
1996 DAS LEBEN: EINE LÜGE
1994 WENN MÄNNER FALLEN
mit dem Regisseur Jaques Audiard
mit der Hauptdarstellerin Noémie Merlant
Cast
Lucie Zhang
Émilie
Makita Samba
Camille
Noémie Merlant
Nora
Jehnny Beth
Amber Sweet
Camille Léon-Fucien
Eponine
Océane Cairaty
Stéphanie
Anaïde Rozam
Leïla
Pol White
Père de Camille
Geneviève Doang
Sœur d’Émilie
Crew
Regie
Jacques Audiard
Drehbuch
Céline Sciamma, Léa Mysius, Jacques Audiard - Nach den Novellen von Adrian Tomine „Amber Sweet“, „Killing and Dying“, Hawaiian Getaway“
Originalmusik
Rone
Produzentin
Valérie Schermann
Kamera
Paul Guilhaume, A.F.C
Schnitt
Juliette Welfling
Ton
Brigitte Taillandier, Vincent Goujon, Hortense Bailly, Niels Barletta
Produktionsleiter
Albert Blasius
Casting
Christel Baras
Künstlerische Leitung
Virginie Montel
Szenenbild
Mila Preli
Postproduktion
Cedric Ettouati
Script
Christelle Meaux
Erste Regieassistenz
Jean-Baptiste Pouilloux
Ausführender Produzent
Page 114
In Koproduktion mit
Page 114 - France 2 Cinéma
Mit Beteiligung von
Canal+, Ciné+, France Télévisions
In Zusammenarbeit mit
Confinova 17
Filmpremieren
in Anwesenheit des Schauspielers Makita Samba
Filmpremiere "Wo in Paris die Sonne aufgeht" in Bad Soden
Filmpremiere "Wo in Paris die Sonne aufgeht" in Frankfurt am Main
Filmpremiere "Wo in Paris die Sonne aufgeht" in Berlin
Filmpremiere "Wo in Paris die Sonne aufgeht" in Hamburg
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